Inhaltsverzeichnis
Verlauf einer Pneumokokken-Infektion abhängig vom Krankheitsbild.
Pneumokokken können insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem zur Ausbildung verschiedener Krankheiten führen. Besonders bekannt ist die durch Pneumokokken ausgelöste Mittelohrentzündung, doch auch schwerere Erkrankungen wie beispielsweise eine Lungenentzündung sind möglich. Die gefürchtetste Folge einer Infektion mit Pneumokokken ist allerdings die Hirnhautentzündung, da die Sterblichkeitsrate bei dieser Krankheit sehr hoch ist. Die beste Möglichkeit der Vorbeugung ist eine Impfung, allerdings sind ältere Generationen noch nicht geimpft und haben daher ein erhöhtes Krankheitsrisiko. Pneumokokken werden per Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, dass Risiko einer Ansteckung ist besonders in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern gegeben. Seit dem Jahr 2001 steht ein neuartiger Impfstoff zur Verfügung, der Säuglingen bereits unmittelbar nach der Geburt verabreicht werden kann, so dass epidemieartige Ausbreitungen von Pneumokokken immer seltener werden.
Verlauf einer Mittelohrentzündung durch Pneumokokken.
Die Mittelohrentzündung gehört zu den harmlosen, aber unangenehmen durch Pneumokokken ausgelösten Krankheiten. Die Symptome sind recht eindeutig, zunächst kommt es zu stechenden Schmerzen im Bereich der Ohren, nicht selten ist gleichzeitig die Nase verstopft und es entsteht ein unangenehmer Druck im Mittelohr. Mitunter kann die Mittelohrentzündung auch zu vorübergehender Schwerhörigkeit führen. Die Behandlung erfolgt in der Regel mithilfe von Antibiotika, auch die Gabe lokal wirkender Ohrentropfen kann sinnvoll sein. Penicillin ist das meistverabreichte Mittel, aufgrund von Resistenzen kann jedoch ein Ausweichpräparat erforderlich sein, hier gibt es einige Alternativen. Die Mittelohrentzündung heilt in der Regel ohne Komplikationen innerhalb von zwei Wochen aus, zur Linderung der Schmerzen kann die Gabe eines Schmerzmittels sinnvoll sein.
Verlauf einer Lungenentzündung durch Pneumokokken.
Insbesondere bei älteren und geschwächten Menschen kann eine Infektion mit Pneumokokken zu einer Lungenentzündung führen. Hohes Fieber und ein ausgeprägtes Schwächegefühl sind meist die ersten Anzeichen der Erkrankung. Im Verlauf kommt es zu Schüttelfrost und starkem Husten, bei älteren Menschen kann die Symptomatik allerdings sehr gering ausgeprägt sein, so dass die Erkrankung oftmals erst sehr spät bemerkt wird. Die Lungenentzündung ist fast immer eine Folge einer vorangegangen Infektion der Atemwege, daher sollten insbesondere ältere Menschen nach Erkältungskrankheiten genauer beobachtet werden. Die Behandlung erfolgt ebenfalls mit Hilfe von Antibiotika, bevorzugt Penicillin. Für den Verlauf der Erkrankung ist die rechtzeitige Kontaktaufnahme mit dem Arzt von hoher Wichtigkeit. Je früher die Behandlung eingeleitet wird, umso besser sind die Heilungschancen. Da die Lungenentzündung eine große Belastung für den Körper darstellt, sollten geschwächte und ältere Menschen stationär im Krankenhaus überwacht werden, um die bestmöglichen Heilungschancen zu erzielen.
Verlauf einer Hirnhautentzündung durch Pneumokokken.
Die gefährlichste durch Pneumokokken ausgelöste Infektion ist die Entzündung der Hirnhäute. Hiervon sind ebenfalls sehr häufig ältere Menschen, aber mitunter auch Säuglinge betroffen. Eine Hirnhautentzündung verläuft in vielen Fällen tödlich, zur Steigerung der Heilungschancen ist es notwendig, bereits bei den ersten Anzeichen einer Infektion den Arzt zu konsultieren. Die Hirnhautentzündung äußert sich zunächst durch hohes Fieber, bei Säuglingen kommt es nicht selten zu Unruhe. Im Verlauf der Erkrankung stellt sich die typische Nackensteifigkeit ein, die betroffenen Personen bohren ihren Hinterkopf ins Kopfkissen, sind nicht mehr in der Lage den Hals zu bewegen und leiden teilweise unter starken Krampfanfällen. Auch hier ist die Gabe von Antibiotika unerlässlich, führt allerdings nicht immer zum Erfolg. Bei spät erkannten Hirnhautentzündungen und bei stark geschwächten Patienten kann die Erkrankung tödlich verlaufen.