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Pneumokokken können verschiedene Erkrankungen auslösen.
Die meist im Nasen-Rachen-Raum angesiedelten Pneumokokken können eine Vielzahl an Erkrankungen zur Folge haben, daher gibt es keine klassischen Symptome eines Pneumokokkenbefalls. In vielen Fällen bemerkt die betroffene Person nicht, wenn eine Ansteckung mit Pneumokokken erfolgt ist, es kann jedoch auch zu diversen Krankheitsbildern wie einer Mittelohrentzündung, einer Lungen- oder Hirnhautentzündung oder Erkältungssymptomen kommen. Besonders gefährdet hinsichtlich eines Krankheitsausbruchs durch Pneumokokken sind Kinder und Senioren, sowie Personen mit mangelhaftem Immunsystem. Unmittelbar nach der Übertragung der Bakterien weisen mehr als 90 Prozent aller Betroffenen keinerlei Symptome auf. In Einzelfällen kann es zu leichten Erkältungssymptomen kommen, in der Regel verhalten sich die Bakterien jedoch zunächst unauffällig. Möglicherweise können die Pneumokokken lebenslang im Organismus des Betroffenen verbleiben, ohne je zu einer Erkrankung zu führen, es besteht jedoch auch die Gefahr eines Krankheitsausbruchs.
Symptome einer Mittelohrentzündung durch Pneumokokken.
Pneumokokken können bei den betroffenen Personen zum Ausbruch einer Mittelohrentzündung führen, diese äußert sich mit starken Schmerzen, Abgeschlagenheit und Fieber. Im Rahmen einer Mittelohrentzündung kommt es häufig zu weiteren Erkrankungssymptomen im Nasen-Rachen-Raum, nicht selten tritt die Entzündung des Ohrs in Verbindung mit einer Nasen-Nebenhöhlen-Entzündung auf. Beide Erkrankungen sind schmerzhaft, aber in der Regel harmlos. Durch die Behandlung mit einem geeigneten Antibiotikum lassen sich die Symptome meist innerhalb weniger Tage lindern, nach etwa zwei Wochen ist die Mittelohrentzündung dann vollständig ausgeheilt. Auch eine Nasen-Nebenhöhlen-Entzündung heilt fast immer ohne Komplikationen aus, die Gabe eines Antibiotikums ist jedoch auch in diesem Fall angezeigt.
Symptome einer Lungenentzündung durch Pneumokokken.
Eine riskante Erkrankung, welche durch Pneumokokken ausgelöst werden kann, ist die Lungenentzündung. Hier muss umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, da die Bakterien sonst in den Blutkreislauf geraten können und zu einer Blutvergiftung führen. Die Symptome einer Lungenentzündung bestehen zunächst aus rasch steigendem Fieber und Schüttelfrost, im Verlauf kommen Husten und meist auch eitrig-blutiger Auswurf hinzu. Während der Atmung kann es zu rasselnden Geräuschen kommen, oftmals entstehen auch Schmerzen im Bereich des Brustkorbs. Bei älteren Menschen und Kindern zeigen sich die Symptome oftmals sehr undeutlich, Kreislaufprobleme, Herzrasen und Unwohlsein können die einzigen Anzeichen der Lungenentzündung sein. Bei Säuglingen äußert sich eine Lungenentzündung meist durch Apathie, Fieber und Husten, oft dauert es mehrere Tage, bis der Auslöser für das veränderte Verhalten gefunden wurde.
Blutvergiftung oder Meningitis durch eine Infektion mit Pneumokokken.
Die gefährlichste Komplikation bei einer Besiedelung mit Pneumokokken ist eine Blutvergiftung. Über die Lunge oder den Nasen-Rachen-Raum kann sich der Erreger im Blut verteilen und so zur lebensbedrohlichen Blutvergiftung führen. Die Symptome der sogenannten Sepsis sind äußerst stark ausgeprägt, die Patienten bekommen hohes Fieber, sind abwesend, fühlen sich sehr schwach und abgeschlagen. Bei einer Sepsis durch Pneumokokken muss sofort eine stationäre Aufnahme ins Krankenhaus erfolgen, da die Sterblichkeitsrate ohne intensivmedizinische Betreuung hoch ist. Ist der Nasen-Rachen-Raum von Pneumokokken befallen, kann sich der Erreger bis ins Hirn ausbreiten und dort zu einer Hirnhautentzündung führen. In diesem Fall kommen zu den genannten Symptomen wie Fieber und Abgeschlagenheit häufig noch Ausfälle des zentralen Nervensystems hinzu. Die Patienten klagen über eine ausgeprägte Versteifung des Genicks, sind kaum ansprechbar und der Zustand verschlechtert sich stündlich. Nur durch eine konsequente Therapie mit Antibiotika lässt sich die Hirnhautentzündung in den Griff bekommen.