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Diagnose Pneumokokken nicht immer leicht zu stellen.
Pneumokokken treten bei einer Vielzahl aller Menschen auf, die Diagnose kann allerdings nur bei Ausbruch einer Erkrankung gestellt werden. Da die Bakterien verschiedene Krankheitsbilder auslösen können, ist die Anamnese beim Verdacht auf Pneumokokken besonders wichtig. Sowohl eine recht harmlose Mittelohrentzündung, als auch schwere Erkrankungen wie Lungen- oder Hirnhautentzündungen können durch Pneumokokken ausgelöst werden und für den Arzt ist der Krankheitsverlauf wegen der Diagnosestellung enorm wichtig. Bereits beim Verdacht auf Pneumokokken wird präventiv ein Antibiotikum gegeben, auch wenn noch kein direkter Erregernachweis erfolgt ist. Antibiotika sind in der Lage eine durch Pneumokokken ausgelöste Krankheit zu behandeln, allerdings kommt es maßgeblich auf den Zeitpunkt der Diagnose an. Grundsätzlich gilt, je später die Erkrankung erkannt und behandelt wird, desto niedriger sind die Überlebenschancen des Patienten.
Erstdiagnose wird anhand der Anamnese gestellt.
Pneumokokken sind für verschiedene Erkrankungen verantwortlich, daher ist nicht immer sofort der direkte Nachweis des Erregers möglich. Anhand der Anamnese hat der Arzt allerdings die Möglichkeit eine Erstdiagnose zu stellen, viele Symptome sind recht eindeutig und der Verdacht auf eine Infektion mit Pneumokokken erhärtet sich schnell. Bereits bei einer Verdachtsdiagnose wird umgehend die Behandlung mit Antibiotika eingeleitet, denn je später hiermit begonnen wird, umso schlechter sind die Heilungschancen. Zur Absicherung der Diagnose kann ein direkter Nachweis des Erregers durchgeführt werden, hierfür wird etwas Sekret oder Blut des Patienten im Labor untersucht. Können Pneumokokken nachgewiesen werden, kann die Therapie mit Antibiotika weitergeführt werden. Je nach Art der Erkrankung kann eine Kombinationstherapie mit mehreren Antibiotika erforderlich werden. Können Pneumokokken ausgeschlossen werden, ist eventuell eine andere Behandlungsform notwendig.
Bei Säuglingen und Kindern gestaltet sich die Diagnosestellung kompliziert.
Bei Kindern zeigen sich zu Beginn einer Infektion mit Pneumokokken oftmals nur sehr geringe Symptome, besonders Säuglinge sind meist apathisch und nehmen wenig Nahrung zu sich. Um hier die Diagnose Pneumokokken zu stellen, muss das betroffene Kind vom Arzt und den Eltern genau beobachtet werden. Erst wenn die klassischen Symptome einer Lungenentzündung oder einer anderen durch Pneumokokken ausgelösten Infektion auftreten, gelingt es dem Arzt eine recht schnelle Diagnose zu stellen. Häufig kommt es zunächst zu unspezifischen Symptomen wie Fieber, Unwohlsein und Apathie. Wenn es in der Vergangenheit Kontakte zu wissentlich erkrankten Personen gab, sollten diese Symptome bereits Anlass für eine Verdachtsdiagnose auf Pneumokokken sein.
Nachweis der Pneumokokken wichtig für den Verlauf der Behandlung.
Die Behandlung wird bereits beim Verdacht auf Pneumokokken eingeleitet, dennoch sollte abschließend ein Erregernachweis gestellt werden. Dies ist notwendig, damit andere Bakterien oder Viren als Auslöser für die Symptome sicher ausgeschlossen werden können. Häufig geschieht die Infektion mit Pneumokokken völlig unbemerkt, der Ausbruch einer spezifischen Erkrankung kann viele Monate oder gar Jahre später erfolgen. Die Bakterien besiedeln den Nasen-Rachen-Raum und führen zu unterschiedlichen Krankheiten, bei einer Mittelohrentzündung muss die Diagnose Pneumokokken ebenso in Erwägung gezogen werden wie bei einer Lungen- oder Hirnhautentzündung. Selbst wenn der Patient bereits gegen Pneumokokken geimpft wurde, sollte sicher ausgeschlossen werden, dass diese Bakterien nicht für eine aufgetretene Erkrankung verantwortlich sind. Die vorhandenen Impfstoffe schützen weitgehend vor Infektionen, jedoch gibt es seltene Pneumokokkenarten die den Patienten trotz Impfschutz befallen können.